Coaching
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man 'REIFE'.
Charly Chaplin, anlässlich seines 70. Geburtstages
Was genau ist Coaching?
Die Führungsaufgaben in der Linie oder in Projekten sind in den letzten Jahren auf allen Stufen deutlich anspruchsvoller und komplexer geworden. Wer hohe Verantwortung trägt (sei es durch eine klassische Führungs- bzw. Projektleitungsrolle oder aber auch im Rahmen einer anspruchsvollen Expertenfunktion), steht im Spannungsfeld vielfältiger Interessen. Als Hilfestellung bei konkreten Herausforderungen hat sich Coaching inzwischen weltweit etabliert. Oft ist der Austausch mit unmittelbaren Arbeitspartnern nur bedingt möglich, da diese durch Zeitmangel nicht greifbar oder durch Eigeninteresse, Vorurteile und hierarchische Abhängigkeiten befangen sind. Geht es gar um das Entwirren emotionaler Verstrickungen, sind Kollegen oder Vorgesetzte oft schlichtweg überfordert.
Man versteht unter Coaching also eine Beratung im beruflichen Kontext mit dem Ziel, Führungskräfte oder Experten dabei zu unterstützen, ihre übernommenen Aufgaben zielgerichtet und erfolgreich bearbeiten zu können, nicht jedoch die Unterstützung in privaten Situationen. In Einzelfällen ist die Grenze zwischen beruflichen und privaten Problemen allerdings diffus. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Ein Coach sollte also immer in der Lage sein, diese Grenzen zu erkennen, gelegentlich zu berühren, aber niemals überschreiten.
Aufgrund zahlreicher Gespräche mit Klienten und Kollegen wird jedoch deutlich, dass – bevor wir über die Führungssituation reden – es oft sinnhafter erscheint, das Thema der ‚Selbst-Führung‘ in den Fokus zu rücken. Es geht also um ‚Selbst-Bewusstheit‚ im wahrsten Sinne des Wortes, die Entwicklung zur authentischen und souveränen Person, Führungskraft etc.
Die Fähigkeit und Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion sind entscheidend und Voraussetzung, um im Bedarfsfalle neue und erfolgsversprechende Vorgehensweisen zu entwickeln, „blinde Flecken“ zu erkennen und den ‚eigenen Rubikon‘ zu überwinden. Ein Coach ist also nicht der oder die EntscheiderIn oder Ausführende. Ich verstehe mich als professionelle Begleiterin in einem persönlichen Entwicklungsprozess meiner Klienten.
„Gute Manager fallen nicht vom Himmel“
– gute Führungskräfte erst recht nicht
Qualifizierte Führungskräfte entwickeln sich immer mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Gleichzeitig nimmt die Komplexität der reinen Führungs- und Managementaufgaben zu, Führungskräfte sehen sich zunehmend einer Vielzahl inhaltlicher, aber auch persönlicher Herausforderungen ausgesetzt. Es bedarf folglich einer kontinuierlichen Entwicklung und Professionalisierung aller Führungsebenen. Es reicht nicht mehr aus, Nachwuchskräfte durch mehr oder weniger umfassende Trainingsprogramme auf zukünftige Führungsaufgaben vorzubereiten. Vielmehr ist es notwendig, Qualifizierungsmaßnahmen individueller und situationsbezogen zu gestalten und diese allen Führungsebenen durch einen gezielten und gut strukturierten Coachingprozess zugänglich zu machen.
Im Sinne eines potenzialorientierten Coachings heißt dies:
- eigene Potenziale und Talente zu entdecken und situationsgerecht einzusetzen
- Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen, zu überprüfen und zu überwinden
- die innere Haltung und das Menschenbild zu hinterfragen
- die eigene Rolle zu überdenken und sie mit dem Auftrag und den Erwartungen der Organisation abzugleichen
- Fremdbestimmung zu durchschauen und Autonomie zu entwickeln
- Prioritäten zu erkennen und Entscheidungen zu treffen.
- Coaching muss gewollt sein und kann nicht verordnet werden
- Coaching setzt Reflexionsbereitschaft voraus
- Coaching kann kein Ersatz für fehlende Führung sein
- Coaching ist ein vertraulicher Prozess.
Im Einzelcoaching geht es um die wichtigste Person in Ihrem Leben – es geht um Sie, um Ihre persönliche Entwicklung und die Unterstützung oder Beratung durch eine unabhängige Person. Dazu ist es in einem ersten Schritt unumgänglich zu überprüfen, ob folgende Grundvoraussetzungen für die Zusammenarbeit vorhanden sind:
- Freiwilligkeit
- Vertrauen und
- gegenseitige Akzeptanz.
In einem Vorgespräch geht es um Ihr Anliegen, das Sie im Rahmen des gemeinsamen Arbeitsprozesses reflektieren/bearbeiten/lösen möchten. In manchen Fällen ist dies nicht sofort möglich. Die Situation ist diffus, man hat eine Ahnung davon, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte, aber man kann es einfach noch nicht konkret benennen. Dann kann Coaching zu einer interessanten und spannenden Entdeckungsreise werden. Staunen zulassen, statt sich massiven Selbstvorwürfen auszuliefern, Freiräume entwickeln, Handlungsmuster durchbrechen – kurzum, neue, unbekannte und daher anfänglich noch schwierige Wege zu gehen, das ist oder kann ein Kernthema im Coaching sein.
Auslöser und Themenschwerpunkte in Coaching-Prozessen sind so vielfältig wie vielschichtig:
- die Übernahme einer neuen, anspruchsvollen Führungsrolle
- immer wiederkehrende Zweifel, den eigenen Ansprüchen an Führung nicht mehr zu genügen
- Karriere- und Zukunftsplanung
- Bearbeitung von Konflikten
- scheinbar alltäglichen Führungs- und Kommunikationsprobleme
- die Lösung innerer Konflikte
- der Umgang mit persönlichen Grenzen
- wichtige Entscheidungsprozesse etc.
Das methodische Vorgehen sowie Dauer und Umfang des Coaching-Prozesses sind von Ihren individuellen Themen und Fragestellungen abhängig und bestimmen den Zeitrahmen für den gemeinsamen Arbeitsprozess. Im Regelfall sind dies vier bis sechs Arbeitsmeetings zwischen jeweils zwei und vier Stunden. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch ein störungsfreier Raum, der ein Arbeiten ohne Ablenkung (telefonisch oder direkt) und Unterbrechung („ich muss nur kurz …“) sicherstellt. Gerne lade ich meine Klienten in meine eigenen Räumlichkeiten nach Bad Homburg ein. Erfahrungsgemäß ist es dann oft einfacher, den „Alltagstrott“ zurückzulassen und sich voll und ganz auf diesen Termin einzulassen. An- und Abreise sind dann nebenbei eine gute Gelegenheit, den Termin innerlich „vorzubereiten“ oder die Ergebnisse oder Erkenntnisse nochmals auf sich wirken zu lassen, Pläne zu machen usw…
Führungskräfte, ProjektleiterInnen oder sonstige Schlüsselpersonen
Auftraggeber ist hier üblicherweise die Personalentwicklung oder die übergeordnete Führungskraft. Zielgruppen können Führungsnachwuchskräfte, das mittlere Management, ProjektleiterInnen oder sonstige Schlüsselpersonen sein. Vorgeschaltet ist jeweils ein Auftragsklärungsgespräch zwischen Klient(in), Vorgesetztem(er), ggf. Personalentwicklung. Ergebnis dieses Gespräches kann eine schriftliche Zielvereinbarung sein (je nach Regeln der Organisation), die einige Hinweise über die erwarteten Ergebnisse enthält. Vereinbart werden normalerweise 4 - 6 Termine plus einem Evaluationsgespräch zwischen AuftraggeberIn und KlientIn einerseits und dem Coach andererseits. Die Inhalte der Gespräche sind streng vertraulich. Der/die Klientin selbst entscheidet über das, was gegenüber Dritten kommuniziert werden kann. Auf Wunsch erstelle ich vorab eine umfassende Potenzialanalyse (PDF-Download).
Team- oder Projekt-Coaching
Beim Projekt- oder Teamcoaching finden sich Mitarbeitende aus unterschiedlichen Organisationseinheiten zusammen, um gemeinsam mit einem Coach aktuelle Frage- oder Problemstellungen zu bearbeiten. Diese können sowohl auf der Beziehungsebene, als auch auf der methodischen bzw. Sach-Ebene ihren Ursprung haben. Die Treffen finden gewöhnlich in einem Abstand von ca. vier Wochen statt und haben eine Dauer von einem halben bis zu einem ganzen Tag. Nicht zu verwechseln mit einem Team-Training, das in der Regel 2 Tage in Anspruch nimmt und nur punktuell eingesetzt wird.
Im Kontext von komplexen Projekten begleite ich sowohl die Projektleitung als auch andere Projektinstanzen (Lenkungsausschüsse, Teil-Projekte etc.). Hierbei unterstütze ich oft beim Start von Projekten, in Konflikten, Lessons-learned-Meetings, bei der Entwicklung von Informations- und Kommunikationsstrategien usw…